Die antike Stadt, die für ihre hängenden Gärten bekannt ist, ist Babylon, eine der bedeutendsten Städte des antiken Mesopotamiens, die im heutigen Irak liegt. Die Hängenden Gärten von Babylon gelten als eines der Sieben Weltwunder der Antike, obwohl ihr genauer Standort und ihre Existenz Gegenstand von Debatten unter Historikern und Archäologen sind.
Babylon wurde um 1894 v. Chr. gegründet und entwickelte sich zu einem bedeutenden kulturellen, religiösen und politischen Zentrum. Unter der Herrschaft von König Nebukadnezar II., der von 605 bis 562 v. Chr. regierte, erreichte die Stadt ihren Höhepunkt. Nebukadnezar wird oft die Errichtung der Hängenden Gärten zugeschrieben, die er zum Vergnügen seiner Frau Amytis von Medien erbauen ließ. Berichten zufolge vermisste sie die grünen Hügel und Täler ihrer Heimat, was ihren Mann dazu veranlasste, eine außergewöhnliche Reihe von terrassierten Gärten zu schaffen, die wie Berge aussahen.
Es wird gesagt, dass die Gärten aus einer Reihe von Terrassen aus Lehmziegeln konstruiert wurden, die mit einer Vielzahl von Bäumen, Sträuchern und Reben gefüllt waren. Das ausgeklügelte Bewässerungssystem sorgte dafür, dass die Gärten im trockenen Klima Babylons gediehen. Die genaue Methode der Bewässerung bleibt jedoch unklar, was den Gärten ein Mysteriöses verleiht. Einige Wissenschaftler glauben, dass Wasser mit einer Archimedes-Schraube oder einem ähnlichen Gerät aus dem Euphrat gehoben wurde, aber diese Theorie ist nicht bewiesen.
Trotz der grandiosen Beschreibungen in antiken Texten argumentieren einige Historiker, dass die Hängenden Gärten möglicherweise überhaupt nicht in Babylon lagen und dass sie stattdessen in Ninive, der Hauptstadt des assyrischen Reiches, gewesen sein könnten. Die Schriften antiker Historiker wie Strabon und Philo von Byzantium beschreiben die Gärten in solch detaillierter Weise, dass sie Spekulationen über ihre wahre Natur und ihren Standort befeuern.
Heute haben die Hängenden Gärten von Babylon einen besonderen Platz in der Mythologie und der Vorstellungskraft der Menschen weltweit. Sie symbolisieren das Genie antiker Zivilisationen und die Entbehrungen, die Herrscher auf sich nahmen, um ihre Geliebten zu erfreuen. Obwohl die Gärten heute vielleicht nicht mehr sichtbar sind, lebt ihr Erbe in Literatur und Kunst weiter und malt ein Bild einer großartigen antiken Welt voller Wunder.